Typisch Niederlande

Auf unserer ersten Urlaubsreise in die Niederlande ist uns einiges aufgefallen, das wir in dieser Weise nicht von Deutschland kannten und das wir als typisch niederländisch einstuften. Was das ist, habe ich mal zusammengetragen und hier aufgelistet. Natürlich auch mit Fotos belegt.

Wussten wir schon – oder doch nicht?

Sehr flach

Berge fanden wir keine in den Niederlanden. Aber in diesem weiten flachen Land gibt es Dünen. Und manche sind gar nicht so klein. Sogar für eine Sommerrodelbahn reicht es und auf Texel sahen die Dünen tatsächlich wie eine Bergkette aus.

Käseland

Stimmt. Fast überall gab es Käseläden und in mehreren Städten existierte auch ein Käsemuseum.

Tulpenland

Leider waren wir nicht zur passenden Jahreszeit in den Niederlanden. Dennoch trafen wir an mindestens zwei Stellen auf die Möglichkeit, Tulpenzwiebeln und andere Blumenzwiebeln zu kaufen.

Fahrradland

Stimmt. Fast überall waren Fahrräder zu sehen. Die breiten, gut ausgebauten Fahrradwege, die Fahrradautobahnen gleichen, machten tatsächlich Lust zum Radeln.

Windmühlenland

Wir freuten uns über jede Windmühle, die wir sahen. Gerade die traditionellen begegneten uns regelmäßig, aber eher vereinzelt.
In großen (offshore) Parks dagegen standen die modernen Windräder in Massen.

Nordseeland

Stimmt. Ein Land mit einer laaaangen Nordseeküste und viiiieeel Sandstrand.

Teilweise dem Meer abgerungenes Land

Wirklich beeindruckend, diese Bauwerke, die die Nordsee in Schach halten. Wir brauchten 25 Minuten, um auf der Autobahn über den Abschlussdeich (Afsluitdijk) zu fahren! Vom Oosterscheldekering in Zeeland habe ich ja bereits berichtet.

Landschaftlich – was wir entdeckten

Sehr grün

Das flache Land besteht vorwiegend aus Wiesen, die das Land sehr grün erscheinen lassen.

Viele Weidetiere

Auf den vielen grünen Wiesen weideten unzählige Kühe und Pferde, gebietsweise auch Schafe.

Riesige Vogelschwärme

So viele Möwen, Austernfischer oder Graugänse auf einem Fleck hatten wir noch nie gesehen. Nicht einmal auf Helgoland.

Überall Wasser und Kanäle

Die Viehweiden werden statt mit Zäunen durch Kanäle in Abschnitte getrennt. Kanäle verlaufen auch oft parallel zur Straße. Durch die Städte fließen Kanäle (Grachten), gar nicht zu sprechen von den Binnenmeeren und Seen. Grachtenanwohner haben ihr eigenes Boot vor der Tür, wie wir das Auto.

Im Hausbootmuseum erfuhr ich,

  • dass die Niederlande zu 20% aus Wasser bestehen
  • dass das Wohnen im Hausboot keine kostengünstige Alternative zu einem „normalen Haus“ mehr ist, weil die jährliche Wartung teuer ist.

Dennoch ist das Wasserland Niederlande ein typisches Hausboot-Land.

Sand und Muscheln

Die Niederländer haben buchstäblich auf Sand gebaut. Die Böden waren überall sandig, nicht nur in Küstennähe. Schon in Nordbrabant staunte ich über die sandigen Waldwege. Und dort besuchten wir ja auch das große Sanddünengebiet Loonse en Drunense Duinen.
Muscheln und Muschelbruch werden in den Niederlanden genutzt, wie bei uns der Kies. Auf einem Parkplatz in Nordbrabant lag ein großer Muschelhaufen und die Wege in den texeler Dünen waren „gemuschelt“ (bei uns würde es „gekiest“ heißen 😉).

Kulinarisch – was wir entdeckten

Alles Frittiert

Offenbar lieben die Niederländer Frittiertes: Pommes spezial, Frikandel und Kaassouflé, typisch niederländische Gerichte, kommen alle aus der Fritteuse. Es schmeckte uns zwar, doch irgendwann hatten wir genug vom Fastfood.

Süß, Süßer, am Süßesten

Es kann nicht süß genug sein. Schokofrüchte allein genügen nicht, da müssen auch noch Toppings drauf, wie Hagelslag (Zuckerstreusel, Schokostreusel), Mini-Marshmallows, Smarties etc.
Die mir während meiner Recherche empfohlenen Stroopwafels haben eine Karamell-Füllung. Ich bevorzugte deshalb die kleine Variante mit ca. 2,5 cm Durchmesser, während die meisten ca. 8 cm Durchmesser haben.
Die kleinen niederländischen Pfannkuchen, Poffertjes, kosteten wir lediglich mit Puderzucker bestreut, obwohl am Stand in Gouda 2 Toppings im Preis inbegriffen waren.
Die Belgischen Waffeln, die wir oft zu sehen bekamen, waren teilweise gar nicht mehr zu erkennen, so dick waren sie belegt: mit Duplo, Kinder-Bueno, Kit-Kat und anderem.

Gemüse-Fertig-Boxen

Im Supermarkt sind uns die fertig geschnittenen Gemüsebecher aufgefallen. So wie es bei uns verzehrfertige Salate zu kaufen gibt, gibt es dort auch ganze Gemüse-Gerichte inklusive Gewürzmischung vorbereitet. Praktisch für die schnelle Küche.

Baulich – was wir entdeckten

Reet und Schindeln

Reetgedeckte Häuser mit Klinkerfassaden kannten wir bereits aus Norddeutschland. Viele Häuser in den Niederlanden waren ganz ähnlich, nur dass oft unter dem Reetdach Dachschindeln hervorschauten.

Glockenspiele

In fast allen Orten erfreuten uns Glockenspiele, die zu jeder halben oder gar Viertelstunde von den Türmen erklangen. Eine gute Tonaufnahme ist mir leider trotzdem nicht gelungen.

Bodenwellen

Die Bodenwellen (Drempel), die in den Niederlanden den Verkehr bremsen sollen, sind viel häufiger und deutlich größer als bei uns. Sie sind definitiv wirksam.

Sehr schmale aneinandergereihte Häuser

Von vielen Bildern wohlbekannt, sind die vielen aneinandergebauten, sehr schmalen Häuser entlang der Grachten. Mit ihren unterschiedlichen Fassaden und dem obligatorischen Lastenaufzug im Giebel sind und bleiben sie ein Hingucker.

Giebelspitzen

Vor allem auf Texel bewunderte ich die unterschiedlichen Giebelspitzen. Welchen Hintergrund oder Bedeutung diese wohl haben?

Das ein oder andere von unseren niederländischen Beobachtungen gibt es sicherlich auch in anderen Ländern oder in Teilen von Deutschland, die wir noch nicht besucht haben.

Welche von unseren Beobachtungen sind nach euren Erfahrungen nicht typisch Niederlande?

Was ist für euch typisch Niederlande?

 

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