Begleitet uns auf unserem Weg durch das sehenswerte Amsterdam, vom Rotlichtviertel, vorbei am Königspalast und vielen Museen, die großen Grachten entlang, ein Stück durch Jordaan bis ins Museumsviertel. Mit vielen Bildern.
Vom Campingplatz nach Amsterdam
Da wir mit unserer Planung sehr spät begonnen hatten und auf den Campingplätzen in Amsterdam keinen Platz mehr bekommen hatten, standen wir am 10 km entfernten Camping De Badhoeve am Kinselmeer.
Wie aber von dort in die Stadt kommen?
- Fahrräder hatten wir aus Gewichts- und Platzgründen nicht dabei.
- Der Linienbus fuhr wegen Bauarbeiten am Deich nicht.
- Fahrräder mieten? Für uns vier wäre dies ganz schön teuer geworden. Außerdem sind wir keine großen Radfahrer.
- Blieb noch das Taxi. Mein Mann bestellte uns schon von Duinrell aus das Uber-Taxi für die Fahrt nach Amsterdam.
Beide Fahrten zusammen kamen uns deutlich günstiger als es die Fahrradmiete gewesen wäre. Außerdem waren wir vor allem auf dem Rückweg sehr froh, nicht mehr radeln zu müssen: Wir waren total geschafft vom Durch-die-Stadt-Laufen und wären vom nachmittäglichen Regen ziemlich durchnässt worden.
Unser Plan
Der Taxifahrer setzte uns um 9:30 Uhr am Hauptbahnhof ab. Für 16 Uhr hatten wir unserem Großen ein Ticket fürs Van Gogh Museum besorgt. Bis dahin hatten wir Zeit, die Stadt zu erkunden.
Im Internet war wiederholt das Viertel Jordaan empfohlen worden. Dafür hätten wir uns vom Bahnhof kommend nach rechts wenden müssen. Aber warum alles andere links liegenlassen?
Durchs Rotlichtviertel
Bewaffnet mit Stadtplan und Google Maps zogen wir los. Vom sehenswerten Hauptbahnhof aus erst einmal nach links. Der Blick von der Damrak-Brücke auf die Häuserfront im Wasser ließ Venedig-Canal-Grande-Flair aufkommen. Wunderschön!
Dann tauchten wir ein in die kleinen Gassen und ließen uns die Warmoesstraat entlangtreiben. Unser 13-Jähriger war schlecht drauf, hatte keine Lust, durch die Stadt zu latschen. Mit Schokoerdbeeren schafften wir es, seine Laune etwas zu heben.
Dass wir hier im Rotlichtviertel waren, wurde uns erst bewusst, als wir an der Oude Kerk über das Streetworker-Denkmal stolperten. Die Oude Kerk überraschte uns mit hohem Eintritt. Dann eben nicht. Dass es sich dabei um ein Museum handelte, genauso wie bei der Nieuwe Kerk, ergoogelte ich mir erst im Nachhinein.
Am Oudezijds Voorburgwal entlang spazierten wir bis auf Höhe von Dam. Dabei kamen wir an mindestens einem Coffeeshop vorbei. Unser Sohn meinte, den Geruch nicht mehr aus der Nase zu bekommen. Ein Fantasy-Laden begeisterte uns.
Nationalmonument
Am Dam stand als hohe weiße Säule das National Monument. Hier legten wir eine erste Pause ein, mit Blick auf den gegenüberliegenden Königspalast.
Dann spazierten wir auf den Palast zu. Linker Hand lockte Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett. Wir wandten uns jedoch nach rechts, liefen an De Nieuwe Kerk vorbei und flüchteten uns vor einem Regenschauer ins Magna Plaza. Dieses im (Um-)Bau befindliche Einkaufzentrum wirkte wie eine ehemalige Kirche auf uns.
20 Minuten später hatte es sich ausgeregnet. Für uns ging es weiter zu den großen Grachten.
Entlang der großen Grachten
Dies war das Amsterdam, wie es oft auf Bildern gezeigt wird: wunderschöne, schmale, dicht aneinandergereihte Häuser an Kanälen mit Booten und Hausbooten. Und unzählige Fahrräder.
Überall gab es etwas zu entdecken! So viele verschiedene Fassaden und Giebel, glatte und verschnörkelte, hohe Häuser neben niedrigeren. Alle mit dem Lastenaufzugkranhaken im Giebel. Auch die Eingänge, die immer eine kleine steile Treppe hoch oder runter lagen, faszinierten mich mit ihren unterschiedlichen Geländern und Verzierungen. Ich konnte mich kaum sattsehen!
Meine Familie war mir meist ein ganzes Stück voraus, weil ich vor lauter Schauen und Fotografieren kaum hinterherkam.
Café 't Smalle und Café Wester
Ferdinand lotste uns zum berühmten Café `t Smalle, das mir mehrfach im Internet empfohlen worden war. Leider hatte es geschlossen.
Inzwischen war es Mittag geworden und wir hungrig. Nur wenige Meter weiter machten wir deshalb Station im Café Wester. Dort gönnten wir uns, zwischen Straße und Kanal sitzend, Burger & Co.
Anne Frank Haus und Hausbootmuseum
Ganz in der Nähe, auf der anderen Seite der Prinsengracht, begaben wir uns gestärkt zum berühmten Anne Frank Haus. Von außen wirkte es sehr unscheinbar und nur eine kleine Tafel wies darauf hin. Der Eingang zum Anne Frank Museum war noch ein Stück weiter um die Ecke. Da wir keine Karten hatten und vor Ort keine bekommen konnten, suchten wir ihn nicht.
Wir kehrten zurück auf die westliche Seite der Prinsengracht. Vorbei am Tulpen- und Käse-Museum schlugen wir einen kleinen Bogen durch das Viertel Jordaan, bevor wir der Prinsengracht weiter bis zum Hausboot-Museum folgten.
Während meine Familie im kleinen Park auf mich wartete, ließ ich mich im Hausboot spontan in die Vergangenheit entführen.
Museumsviertel
Obwohl noch relativ viel Zeit bis 16 Uhr war, bevorzugten wir nun den direkten Weg zum Museumsviertel. Vom Laufen und den unzähligen Eindrücken waren wir müde geworden. Unser Sohn bekundete Interesse am Diamantmuseum, doch wir Eltern hatten dafür keine Energie mehr.
Eine Weile setzten wir uns im Museumsplein (Park) auf eine Bank. Dann bummelten wir durch den Museumsshop, in dem es rappelvoll wurde, als es zu regnen begann. Letztlich setzten wir uns unter das breite Vordach des Stedelijk Museums, bevor wir entdeckten, dass wir es in der riesigen Vorhalle dieses Museums viel bequemer hatten.
Das Schöne war, dass unser 16-Jähriger noch kostenlos ins Van Gogh Museum hineindurfte. Gemeinsam warteten wir auf seine Einlasszeit, danach auf sein Wiedererscheinen. Das Uber-Taxi hatte mein Mann bereits geordert, sodass die Museumszeit für ihn leider ziemlich kurz ausfiel.
Geschafft, aber zufrieden
Das Taxi holte uns direkt bei den Museen ab. Trotz Regen brachte es uns in rasanter Fahrt mit Achterbahngefühl über die schmalen Straßen und vielen Bodenwellen wohlbehalten zurück zum Campingplatz.
Bis auf unseren 13-Jährigen waren wir sehr zufrieden mit diesem schönen Stadtbesichtigungstag. Amsterdam ist wirklich sehenswert!
Welche Sehenswürdigkeiten in Amsterdam könnt ihr empfehlen?
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