Was wir uns in Amsterdam nicht hatten leisten wollen, holten wir in Alkmaar nach: eine Grachtenrundfahrt. Absolut empfehlenswert, spannend und mit einem sportlichen Aspekt. Ein Städtchen, das ich jederzeit wieder besuchen würde.
Alkmaar Parkplatz
Nach unserem Amsterdam-Tag ohne Grachtenfahrt wollten wir dies auf unserem Weg nach Norden in Alkmaar nachholen. Wir parkten mit unserem Wohnmobil zentrumsnah am Parkeerterrein Parcade Alkmaar Overstad.
Es war 10:30 Uhr und noch viel Platz zum Parken. Für das Tagesticket mussten wir am Parkscheinautomat unser KFZ-Kennzeichen eintippen und zahlten nur 3,70€!
Ein paar andere Wohnmobile standen bereits hier, teilweise mit zugehängten Scheiben. Das ließ uns vermuten, dass sie über Nacht geblieben waren.
Fremdgeküsst in malerischen Gässchen
In nur 10 Minuten spazierten wir in die Innenstadt. An breiten Straßen und auf Plätzen waren Schausteller dabei ihre Buden und Fahrgeschäfte aufzubauen. Dadurch wurden einige Fassaden verdeckt. Das war schade. Andererseits war so ein Volksfest-Aufbau auch nichts Alltägliches für uns.
Wir wählten ein schmales Gässchen – sehr malerisch und bei weitem nicht so voll und hektisch wie in Amsterdam. Auf einmal standen wir vor dem Küssenden Käsemädchen, an der besonders mein Mann seine Freude hatte.
Vorbei am Käsemuseum fanden wir, was wir suchten: Die Anlegestelle für Grachtenrundfahrten. Hier bekamen wir auch die Tickets. Zahlen mussten wir für 4 Erwachsene (Kinder <= 10 Jahre).
Bis das nächste Schiff startete, hatten wir noch etwas Zeit, durch die hübschen Gassen der Stadt zu streifen. Aber nicht zu lange, denn ich wollte bei der Rundfahrt gerne ganz vorne sitzen.
Vorsicht Kopf!
Als wir ins Boot stiegen, waren die vordersten Plätze bereits von einer anderen Familie belegt. Langsam füllte sich das Schiff, wurde jedoch nicht ganz voll. Zum Glück. Wir brauchten den Platz für unsere sportliche Betätigung, wie wir bald herausfanden.
Mit interessanten Erläuterungen des Bootsführers auf Niederländisch, Deutsch und Englisch schipperten wir durch schmale und breitere Kanäle. Vorbei am Haus mit der Kanonenkugel und unter vielen Brücken hindurch. Auch an moderneren Häusern und einem Park kamen wir vorbei.
Vor jeder Brücke hieß es „Vorsicht Kopf!“ oder „Watch your head!“. Dann mussten wir uns klein machen, um nicht den Kopf abrasiert zu bekommen. Teilweise waren die Brücken so niedrig, dass zwischen Boot und Brücke nur 15-20 cm Platz blieben. Viele setzten oder kauerten sich dann in den Gang, die außen Sitzenden legten sich auf die freigewordenen Sitzbänke. Wie das funktionierte, wenn das Boot voll besetzt war, war mir ein Rätsel.
Eis – Ijs
Vor der Grachtenfahrt hatten wir uns in einer Bäckerei bereits etwas zu Essen mitgenommen. Jetzt gab es noch Eis für uns.
Schräg gegenüber der Bootsanlegestelle war die Boots-Eis-Stelle. Diese hatten wir schon in einer TV-Doku gesehen. Jetzt freuten wir uns, live mitzuerleben, wie ein kleines Boot anlegte, an der Glocke läutete und dann Eis serviert bekam.
In der Doku hieß es auch, dass man sich ein kleines Boot mieten kann. In diesem Fall hätten wir die Boots-Eis-Stelle selbst ausprobieren können. Aber wir hatten uns für eine geführte Grachtenfahrt entschieden, weil Ferdinand selbst genießen und nicht nur mit Fahren beschäftigt sein wollte. Außerdem kannten wir uns nicht aus. Wohin also fahren, um an Sehenswertem vorbeizukommen?
Umfunktionierte Kirchen
Nach Amsterdam jetzt auch hier. Mindestens 2 Kirchen in Alkmaar wurden bereits umfunktioniert. In einer wurden Wohnungen gebaut (Info bei der Grachtenrundfahrt), die andere dient als Museum und Veranstaltungssaal.
Wir schlenderten durch die breite Fußgängerzone, vorbei am wunderschönen Rathaus. Im Boden eingelassene Bildplatten erzählten die Geschichte der Stadt. Auch nachzulesen im Internet.
Die vielen Geschäfte luden zum Bummeln ein. Im Gegensatz zu Amsterdam waren die Verkaufsflächen hier groß und seeeeeehr langgezogen.
Am Ende der Fußgängerzone stand die Grote Kerk. Im ersten Moment dachten wir, wir müssten Eintritt zahlen, doch dem war nicht so. Schnell stellte sich heraus, dass die Kirche nicht mehr als Gotteshaus genutzt wird: Eine Nische beherbergte ein Café, die nächste den Museumsshop. Ein Teil des Kirchenschiffs war Richtung Orgel bestuhlt, die Apsis war bis auf einen Schaukasten mit 3D-Kunstobjekten leer. Noch während wir uns umsahen, ließ die Orgel ihre Stimme erklingen.
Zum Campingplatz
Wir beendeten unseren Besuch in Alkmaar mit einem Lebensmitteleinkauf. Schwer bepackt kehrten wir zum Parkplatz zurück. Dieser war inzwischen gut gefüllt.
Für die Nacht steuerten wir den etwas nördlich von Alkmaar gelegenen Ferienpark und Campingplatz EuroParcs Molengroet an.
Was hat euch an Alkmaar besonders gut gefallen? Welche Sehenswürdigkeit sollten wir uns das nächste Mal anschauen?
Lasst es uns in den Kommentaren wissen!