Touristen (so)wie Sand am Meer

Italien – ganz auf Touristen eingestellt, erlebten wir an Pfingsten einen richtigen Ansturm. Dennoch schafften wir es, Natur und Ruhe zu genießen. Zumindest soweit wir nicht durch lästige Mücken, stressiges Einkaufen oder andere Notwendigkeiten unterbrochen wurden.

Pfingstansturm

Wir waren eine Woche vor Pfingsten angereist. Das Wetter war noch relativ frisch, der leichte Wind tat sein Übriges. Das Meer war in dieser Woche allgemein zum Baden gesperrt, im Pool nutzten wir vorwiegend das beheizte Becken. Um unseren Wohnwagen hatten wir viel Platz.

Ab dem Pfingstwochenende wurde es voll. Auf einmal waren alle Stellplätze um uns herum belegt, vor allem von Familien mit Schulkindern. Ein Platz wurde so spät abends bezogen, dass wir es nicht mehr mitbekamen und am Morgen davon überrascht wurden.
Aufsehen erregte auch der Doppelachserwohnwagen mit den fünf Kindern, der per Mover ganz stressfrei auf seinen Platz dirigiert wurde.

Das Meer wurde zum Baden freigegeben, der zuvor fast leere Strand war auf einmal belebt. Sogar das Wetter wurde wärmer, wenn auch der leichte Wind blieb und es zum Baden oft sehr kühl machte.

Natürlich Natur

Beim Camping in der Natur zu sein, bedeutete hier in Italien auch,

  • Mücken, die sich vor allem an mir labten, weshalb wir uns Antimückenspray besorgten.
  • viel Sand, den wir ungewollt mit in den Wohnwagen schleppten.
    Wie gut, dass wir die Teppiche entfernt hatten!

Enttäuscht war ich, dass ich keinen Sonnenuntergang überm Meer beobachten konnte, weil das Meer südöstlich vom Strand lag und die Sonne über Land unterging.

Dafür sah ich das erste Mal einen Eichelhäher in natura. Sogar relativ nah. Für mich war das damals etwas ganz Besonderes. Seitdem habe ich nicht nur im Italien- und Kroatienurlaub die Eichelhäher mehrfach gesehen und ihr unverkennbares Kreischen gehört, sondern auch hier bei uns in Deutschland.

Haushalt(en)

Im Unterschied zu den verlängerten Wochenenden unseres ersten Campingjahres, überlegten wir uns bei diesem 14 Tage-Urlaub erst vor Ort, was wir essen wollten. Oder ob und wann wir uns ein Essengehen genehmigten.

Teilweise plagten wir uns mit der Was-sollen-wir-kochen-Frage.
Hatten wir eine Idee, folgte unweigerlich die Woher-bekommen-wir-die-Zutaten-Frage.

Am Campingplatz selbst war uns das Einkaufen zu teuer. In der Zufahrtsstraße zu Ca’Pasquali entdeckten wir eine Metzgerei, in der wir uns Grillfleisch besorgen konnten. Für alles andere fuhren wir in den Supermarkt nach Cavallino. Allerdings war es dort voll und eng und oft mussten wir lange nach den gewünschten Artikeln suchen. Anstrengend.

Kochten wir selbst, folgte unweigerlich das Abspülen, wobei der Spülbereich sehr hübsch angelegt war. Ärgerlich war es nur, wenn gerade das warme Wasser ausgegangen war.

Wasser für den Wohnwagen und Kanalanschluss für das Grauwasser hatten wir sogar am Platz. Nur, dass wir damals noch keinen Schlauch hatten und das Wasser Gießkanne für Gießkanne in den Wohnwagentank füllen mussten.

Wie schön, dass unsere Kleine so tatkräftig mithalf.

Ruhe gegen Stress und Schwangerschaftshormone

Insgesamt gesehen gönnten wir uns einen sehr geruhsamen Urlaub, ohne große Ausflüge und mit täglichem Mittagsschlaf. Nicht nur für unsere Tochter, sondern auch für uns Eltern.

Ich brauchte es, weil die Schwangerschaftshormone zum Teil mit mir machten, was sie wollten. Und mein Mann hatte sich, nach allen Arbeiten, die er wie selbstverständlich erledigte, seine Ruhepausen im Liegestuhl redlich verdient.

Einmal wurde unsere Tochter und damit auch ich unsanft aus dem Schlaf gerissen, weil sie trotz Schutznetz aus dem Bett fiel und ein anderes Mal schaffte sie es, mit dem Po zwischen Netz und Bett stecken zu bleiben.

Touristenköder

Die Hüpfburgen und elektrischen Schaukelautomaten, von denen ich schon berichtete, die Verkaufsstände und Showangebote am Campingplatz und der Souvenirladen in der Straße vor dem Campingplatz waren natürlich darauf ausgelegt, dass wir als Gäste möglichst viel Geld ausgaben.

Und obwohl ich wusste, dass die dort verkauften Sachen oft Billigkram waren, wollte ich es mir nicht nehmen lassen, unserer Tochter ein Andenken zu kaufen. Ich entschied mich für ein kleines, aufblasbares Segelboot und eine Puppe, die hineinpasste. Beides wurde sowohl im Pool als auch im Meer sanft eingeweiht beziehungsweise gnadenlos getauft.

Habt ihr auch schon auf der Halbinsel Cavallino-Treporti Urlaub gemacht? Zu welcher Jahreszeit? Auf welchem Campingplatz wart ihr und wie voll war er? Wie sah es mit der Mückenplage aus?

Lasst es uns in den Kommentaren wissen!

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