Mit Wohnmobil direkt am Strand stehen: In Seeland ist das möglich! Auf unserem Roadtrip durch die Niederlande hatten wir einen ganzen Tag dafür eingeplant. Geteerte Flächen, viel Sand, Möwen, Nordsee – seht und lest hier, was wir vorfanden und bei unserem Strandtag mit Wohnmobil erlebten.
Von Tilburg nach Seeland

Nach vier Nächten bei der Naturistenvereniging Hart van Brabant, einem Ausflug in die Wüste und einen in die sternförmige Stadt Heusden, entflohen wir der Hitze in Richtung Seeland.
Das gelang uns auch ganz gut, denn bereits ab Breda schoben sich Wolken vor die Sonne und in Seeland tröpfelte es immer wieder. Nicht ideal für einen Strandtag, aber sicherlich angenehmer als bei über 30°C zu braten.
Ankunft Autostrand Westkapelle
Den heutigen Tag wollten wir am berühmten Autostrand Westkapelle verbringen. Das Navi zeigte uns den Weg und leitete uns beim Leuchtturm, der auf vielen Internetbildern zu sehen ist, über den Deich. Hier standen nur vereinzelte Autos/Camper.
Wir folgten der Straße auf der Seeseite des Deichs weitere 1,5 km in Richtung Domburg. Je weiter wir fuhren, desto voller wurde der Autostrand. Dabei standen die Camper nicht wirklich am Strand, sondern auf einem mit Steinen und Bitumen befestigten Wall auf halber Höhe am Deich.

In Leuchtturmnähe gab es am Fuß des Deichs kaum Sand, am Ende des Autostrandes reichte der Sand bis hinauf zu den Stellplätzen. Hier befürchteten wir, mit dem Wohnmobil im Sand stecken zu bleiben und entschieden uns für einen Platz am Steinwall.
Der Parkschein für den Tag kostete 13€ (9-19 Uhr, Sommer 2024).


Nordseefeeling
Es war Ebbe. Deshalb war das Meer sehr weit weg. Nachdem wir über den Steinwall nach unten geklettert waren, mussten wir den breiten Sandstrand überqueren, um an die Wasserlinie zu gelangen.


Wie erwartet war die Nordsee sehr frisch, zu kalt zum Schwimmen, aber warm genug, um sich in Badebekleidung von den Wellen nassspritzen zu lassen. Mit 26°C Lufttemperatur war es auch ohne direkte Sonne angenehm, trotz Wind.
Strandspaziergang
Eine Stunde lang spazierte ich an der Wasserkante entlang in Richtung Domburg. Ich kam an den Strand-Ferienhäuschen und den Gerätehäuschen vorbei, die man als Urlaubsdomizil bzw. für seine Strandsachen mieten kann. Beides kannte ich aus Fernseh-Dokus.


Eine Surfschule führte gerade eine Gruppe Kinder in die Wellen. Ganze Scharen von Möwen bevölkerten den Strand.
An zwei Stellen erklomm ich den Deich, um den Blick über Strand, Meer und Inland zu genießen.



Den Rückweg nahm ich erneut über den Strand, auch wenn der Fußweg oben am Deich oder der Fuß-Radweg vor dem Deich bequemer zum Laufen gewesen wäre.


Sonne-Wolken-Regen-Mix
Sonne und Wolken wechselten sich ab. Ab und zu auch mit einem kleinen Schauer. Doch im Wind trockneten die Kleider oder die Markise, die wir als Regenschutz ein Stück rausgekurbelt hatten, ganz schnell.


Mein Mann genoss das Nichtstun im Liegestuhl vor dem Wohnmobil. Die Kinder verbrachten ihre Zeit teilweise am Strand, teilweise im oder vor dem Wohnmobil an ihrer Elektronik. Natürlich trugen wir durch das mehrfache Rein und Raus einigen Sand in unser Fahrzeug.
Strandmahlzeiten
Mittags hatten wir uns im Wohnmobil Brotzeit gerichtet, die wir dann draußen verspeisten. Zum Abendessen gab es heiße Gulaschsuppe, die wir ebenfalls vor dem Wohnmobil mit Meerblick genossen. Immer mit einem wachsamen Auge auf die Möwen. Diese ließen uns ihrerseits nicht aus den Augen. Bis zuletzt hofften sie, in einem unachtsamen Moment etwas Fressbares abstauben zu können. Sie hofften vergebens.

Die Gulaschsuppe hatten wir im Gefrierfach von Zuhause mitgenommen. Eigentlich war sie für den ersten Abend in Luxemburg gedacht gewesen, doch wir hatten vergessen, sie rechtzeitig aufzutauen. Hier am Strand schmeckte sie noch einmal so gut.
Drachensteigen und mehr Meerwasser
Eine Zeit lang versuchten wir, die große Sandfläche des Ebbe-Strandes zum Steigenlassen unserer Lenkdrachen zu nutzen. Aber entweder war der Wind zu gering oder wir stellten uns zu doof an. Jedenfalls klappte es nicht so, wie letztes Jahr, als wir die Drachen in Cuxhaven gekauft und problemlos in die Lüfte hatten steigen lassen.


Im Laufe des Nachmittags kam mit steigender Flut das Wasser immer näher. Auch die Wellen wurden größer und luden nicht nur unsere Teenies ein, sich nassspritzen zu lassen. Gefühlt wurden die Strandbesucher mehr.
Keine Strandübernachtung möglich
Leider war das Übernachten an diesem Strand nicht erlaubt. Also packten wir noch vor 18:30 Uhr zusammen, als der Wind die Temperaturen unangenehm werden ließ. Die Stuhlbeine hatten Löcher im weichen Bitumen hinterlassen und die Wohnmobil-Reifen deutliche Abdrücke.
Am Weg zu unserem Übernachtungsplatz kauften wir bei Albert Heijn in Domburg ein und waren begeistert von diesem Supermarkt. Dann ging’s weiter zum Minicamping Glamping Essenhof.

Kennt ihr einen Autostrand, an dem man auch über Nacht stehen darf?
Lasst es uns in den Kommentaren wissen!