Kennt ihr die niederländische Fernsehshow „De Alleskunner“? Wir durften sie kennenlernen, sogar als Teilnehmer. Und trotzdem hatten wir einen entspannenden Sonntag mit viel Naturgenuss.
Urlaubs-spontan
Eigentlich hatten wir an diesem Sonntag einen Ausflug nach Heusden geplant. Doch der Verein, auf dessen Gelände wir mit unserem Wohnmobil untergekommen waren, hatte für diesen Tag eine gesellige Spielrunde vorbereitet und unsere Kinder zum Mitspielen eingeladen.
Worum es genau ging, wussten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Aber dabei sein wollten sie.
Ruhe und Natur

Nach einem üppigen Sonntagsfrühstück mit Eiern, Frühstücksspeck und Kuchen, genossen wir erst einmal das Nichtstun. Nach zwei langen Fahrtagen und einem Ausflugstag, war es der erste Urlaubstag, an dem wir nicht mit dem Wohnmobil unterwegs waren. Wir bauten deshalb unser Bett nicht in die Sitzgruppe um, sondern stapelten die Matratzen, sodass sie eine Couch bildeten. Eine bequeme Erfindung aus unserem Pfingsturlaub.
Streifenhörnchen
Habt ihr schon einmal ein Streifenhörnchen gesehen? Für uns war es das erste Mal, dass wir diese possierlichen Tierchen erleben durften. Und wenn eines auftauchte, vergaßen wir alles andere und beobachteten nur noch.
Manchmal machten sie nur durch Geräusche auf sich aufmerksam, weil sie im Gebüsch raschelten, sich über die Äste und Zweige jagten oder an einer Baumfrucht knabberten.
Waldspaziergang
Das Naturistengelände lag mitten im Wald und bot einige Wege zum Spazierengehen. Ich ließ es mir nicht nehmen, die Wege zu erkunden und die Ruhe des Waldes auf mich wirken zu lassen. Wunderbar entspannend, auch, wenn an manchen Stellen durchaus die nahe Straße zu hören war.



Auf die Plätze, fertig, los
Am frühen Nachmittag hieß es dann „Welkom bij De Alleskunner!“ („bij“ gesprochen: „bei“)
„De Alleskunner“ (klingt gesprochen fast genau wie im Deutschen) ist in den Niederlanden offenbar eine beliebte Fernsehshow, in der es um Geschicklichkeit geht. So auch hier.
Wir und eine große Gruppe von Vereinsmitgliedern hatten sich auf der Terrasse vor dem Vereinsheim eingefunden. Die Spielleiterin begrüßte alle und erklärte die Spielregeln. Mit Mikrofon, auf Niederländisch. Für uns auch auf Englisch. So gut sie es eben konnte.
Jeder, der wollte, durfte mitspielen. Unsere Kinder wollten, mein Mann und ich begnügten uns mit Zuschauen. Fotografiert wurde nicht. Schließlich war es ein heißer Sommertag und alle Teilnehmer Naturisten. Deshalb habe ich im Folgenden einige der Herausforderungen für euch nachgestellt.
Der jeweils letzte scheidet aus
Mit einem Bottle Flip begannen die Herausforderungen. Fast wäre unser Sohn bereits bei dieser ersten Spielrunde ausgeschieden. Seine Flasche war so weich, dass sie bei der Landung nach dem Salto einfach nicht stehenbleiben wollte. Die Spielleiterin betitelte ihn bereits als „the loser“ und hatte dabei eine weitere Mitspielerin mit denselben Problemen völlig übersehen. Diese war so fair, sich zu melden und schließlich auch zu verlieren. Denn der jeweils Letzte schied aus.
Übrigens hörte sich „the loser“ auf Englisch für mich viel abfälliger an, als die niederländische oder deutsche Variante „de verliezer“, der Verlierer.
Eine Herausforderung nach der anderen
Es ging weiter mit Bean Bag werfen, Schraubenmuttern stapeln, Klopapier mit Wasserbecher aufrollen, Schnürsenkel entknoten und Dosenwerfen. Das Kartenhaus bauen entpuppte sich als besonders schwierig, weil der leichte Wind und die glatten Tischoberflächen die luftigen Gebilde so gut wie unmöglich machten.
Mit jeder Runde wurden die Mitspieler weniger und die Zuschauer mehr. In einer Pause spendierte der Verein allen Mitspielern ein Wassereis.
Dann ging es weiter. Unsere Kinder waren beide noch im Rennen. Erst beim Zerschießen von Luftballons mit Dartpfeilen, musste unser Sohn sich geschlagen geben. Sein Ballon hatte einfach nicht platzen wollen.
De Alleskunner
Am Ende musste unser Großer gegen eine weitere Mitspielerin im Finale antreten. Dieses bestand aus einem Parcours mehrerer Geschicklichkeitsaufgaben hintereinander.
Mit Glück und Schnelligkeit beim Slalomwatscheln mit einem Tennisball zwischen den Knien, gelang ihm schließlich der Sieg!
Stolz nahm unser Erstgeborener den Pokal „De Alleskunner 2024 Hart van Brabant“ in Empfang. Jetzt hätte sich der Verein doch über ein (angezogenes) Siegerfoto gefreut. Aber die Verweigerung unseres Teenagers wurde anstaltslos akzeptiert.

Tagesausklang mit Pool und Stockbrot
Den restlichen Sonntagnachmittag verbrachten wir im Pool und mit Lesen vor dem Wohnmobil.

Am Vorabend hatten wir zusammen mit den Vereinsmitgliedern an der großen Feuerstelle gegrillt. Die Kinder hatten sich Stöcke geschnitzt und einen Teil des extra dafür gekauften fertigen Pizzateigs als Stockbrot über dem Feuer geröstet.
Heute Abend gab es kein allgemeines Lagerfeuer. Stattdessen grillten wir das übrige Fleisch mit unserem Gasgrill und auch der restliche Stockbrotteig wurde am Gasgrill gebacken. Das ging deutlich schneller als über dem Feuer.
Offenbar kannten die niederländischen Vereinsmitglieder kein Stockbrot. Jedenfalls waren die Kinder gefragt worden, was sie da tun, als sie ihre mit Teig umwickelten Stöcke über die Feuerstelle hielten.
Hättet ihr auch mal Lust, so ein Alleskönner-Spiel zu spielen?
Ich könnte mir anstelle des Ausscheidens ein Punktesystem vorstellen. Dann könnten alle bis zum Ende mitspielen und erst der Punktestand würde den Sieger ermitteln.
Was meint ihr?
Lasst es uns in den Kommentaren wissen!