Die erste Etappe unserer Niederlande-Tour führte uns von Deutschland nach Luxemburg. Vom dortigen Campingplatz aus machten wir einen spontanen Trip in die Stadt Luxemburg. Eine Stadt mit Ausflugspotential – wenn wir besser vorgeplant hätten.
Von Deutschland nach Luxemburg
Wir starteten unsere große Niederlande-Tour kurz vor Morgengrauen. Nicht ganz so früh, wie sonst bei langen Strecken. Immerhin hatten wir „nur“ knapp 500 km für den heutigen Reisetag geplant.

Dicke Wolken begleiteten uns und entluden ihre Last immer wieder über uns. Im Laufe des Tages wurde es jedoch freundlicher.
Die A8 führte uns an Ulm, Stuttgart und Karlsruhe vorbei. Über Landau in der Pfalz und vorbei an Saarbrücken erreichten wir mittags die Grenze zu Luxemburg. Von hier aus dauerte es nur noch eine knappe halbe Stunde, bis wir die Tore des Campingplatzes Kockelscheuer am Stadtrand der Landeshauptstadt erreichten.
Camping Kockelscheuer
Ein Schild vor der Schranke zeigte „Complet“. Wie gut, dass wir vorab gebucht hatten!
Kurz darauf bezogen wir unseren Stellplatz und machten es uns vor dem Wohnmobil gemütlich. Ich erkundete noch den Campingplatz und freute mich über das üppig blühende Beet im Eingangsbereich.
Ansonsten war der Platz sehr überschaubar, die Gäste international: viele Niederländer, Belgier, Deutsche, aber auch Italiener, Spanier, Franzosen und Engländer bevölkerten den Campingplatz.

Kostenlos mit den Öffis

Es war Ferdinand, der den Ausflug in die Stadt vorschlug. Im Stillen hatte ich es mir gewünscht. Doch er war der Fahrer. Es lag an ihm, ob er nach der Fahrt noch genügend Energie für einen Ausflug hatte.
Die Bushaltestelle lag nur 10 Minuten Fußweg entfernt. Das Schönste jedoch war – die öffentlichen Verkehrsmittel waren kostenlos!
Nachdem uns ein Bus vor der Nase davongefahren war, mussten wir nur wenigen Minuten warten, bis der nächste kam. So ein Luxus!
Wie vom Campingplatz vorgeschlagen, fuhren wir bis zur Haltestelle „Hamilius“.
Eine ganz normale Stadt
Nachdem der Bus uns ausgespuckt hatte, liefen wir einfach los. Wir hatten keine Ahnung, wo wir uns befanden und in welche Richtung wir gehen mussten, um eine Eisdiele für unser „Fahrt-Belohnungs-Eis“ zu finden.
Als erstes fielen uns die vielen Fastfoodläden auf, Burger King, McDonald’s, Subway, Starbucks. Und unser Sohn hätte am liebsten den Decathlon gestürmt. Doch dafür waren wir nicht nach Luxemburg gekommen.
Insgesamt empfand ich Häuser und Straßen, wie sie sich uns hier präsentierten, als nichts Besonderes. Eine normale Stadt eben. Na ja, die Schmetterlinge über der einen Straße waren ganz nett.
Auf einem großen Platz entdeckten wir zwei Eisdielen und gönnten uns ein Eis. Auch wenn 3,00€ bzw. 2,50€ pro Kugel schon sehr teuer waren.

Stadtpark im Graben

Zwischen den Häusern erspähten wir die goldene Statue auf der hohen Säule, an der wir mit dem Bus vorbeigekommen waren. Wenig später standen wir zu Füßen der Statue am Platz der Verfassung. Obelisk und Statue krönten das Kriegerdenkmal.
Am Rand des Platzes öffnete sich der Blick nach unten in ein tiefes, grünes Tal, das Petrusstal. Bäume und Parkanlage soweit das Auge reichte, überspannt von einer sehenswerten Rundbogenbrücke, der Adolphe-Brücke. Ich war begeistert!
Ich wollte unbedingt hinunter in diesen Park. Wenn die Häuser mich schon nicht begeistern konnten, diesem Stadtpark gelang es.


In und über der Schlucht
Über Treppen und Wege gelangten wir Stück für Stück in die Tiefe. Während rechts von uns die ehemalige Befestigungsmauer mindestens 20 Meter in die Höhe ragte, ging es links von uns noch tiefer hinunter. Ferdinand wollte sich diese Steigung des Wiedererklimmens nicht antun. Er und unser Großer wandten sich deshalb auf halber Höhe nach links. Mein Sohn und ich kletterten die nächsten Stufen hinab bis zum kleinen Kanal-Bach, der unten floss.








Wir folgten dem Wasserlauf, unterquerten die Adolphe-Brücke, die 42 Meter über uns aufragte und suchten uns danach wieder einen Aufstieg aus dem Tal.

Nun überquerten wir die Brücke, zuerst unten durch den Fußgänger- und Fahrradfahrer-„Tunnel“, zurück oben am Gehweg neben der Fahrbahn. Von überall boten sich uns wunderschöne Blicke auf den Park.





Der Preis des Ungeplanten
Dann war es bereits wieder Zeit, den Weg zum Hauptbahnhof einzuschlagen, von wo aus wir mit dem Bus zurück zum Campingplatz fahren wollten. Nur ca. 2 Stunden waren wir in der Stadt gewesen. Ausreichend für uns nach der Autofahrt, aber definitiv zu kurz für diese Stadt.
Ich musste das Navi einschalten, weil ich trotz Google-Maps-Karte seltsamerweise Schwierigkeiten hatte, mich zu orientieren.

Weil wir ungeplant und unvorbereitet hergekommen waren, hatten wir vieles verpasst:
- Der hübsche Turm, den wir so oft fotografiert hatten, gehörte zum Sparkassengebäude am Place de Metz.
- Die Kirche, in deren Nähe wir waren, ohne hineinzuschauen, war die Kathedrale Unserer Lieben Frau (Notre Dame).
- Auch eine Herz-Jesu-Kirche (Sacre Cœre) gab es. Mein Mann und unser Großer waren daran vorbeigekommen.
- Der Stadtpark ging noch kilometerlang weiter, schlängelte sich mehr oder weniger um die Altstadt herum. Sogar einen Panoramaaufzug hätte es gegeben.
- Und wo bitte befand sich die Burg, über die wir kurz vorher eine Doku gesehen hatten?


Was sollten wir uns das nächste Mal unbedingt ansehen, wenn wir wieder nach Luxemburg-Stadt kommen? Habt ihr Empfehlungen für uns?
Lasst es uns in den Kommentaren wissen!