Saisoncamping – nichts Halbes und nichts Ganzes

Zum Ausprobieren, ob Dauercamping etwas für uns ist, war Saisoncamping sicherlich eine gute Möglichkeit, aber…

Eigentlich …

… wollten wir uns mit dem Saisoncamping, einen Wunsch erfüllen, der aus den Erfahrungen unseres ersten Campingjahres resultierte: Nach dem Ankommen nicht erst groß aufbauen zu müssen, sondern gleich relaxen zu können.

Aber …

  • Wir nutzten den Stellplatz weniger, als wir es uns vorgestellt hatten. Ungefähr zwei Wochenenden pro Monat.
    Im Mai überhaupt nicht, weil wir stattdessen nach Italien fuhren, im August und September nur noch je ein Wochenende.
  • So gesehen war der Platz ziemlich teuer, um die 1000 € für das halbe Jahr zzgl. Strom.
  • Außerdem war die Anfahrt recht weit, mehr als 1 Stunde die einfache Strecke.

Im April – Stellplatz 1

Anfang April bezogen wir unseren Stellplatz am Campingplatz Via Claudia bei Lechbruck. Das heißt, mein Mann baute Wohnwagen und Vorzelt auf. Unser erstes Campingwochenende fand erst in der zweiten Aprilhälfte statt.

Der Stellplatz lag auf einer der Terrassen zwischen lauter Dauercampern. Wir hatten damals noch den kleinen Wohnwagen, mit dem das Dorthinkommen kein Problem war.

Der kiesige Untergrund war toll zum Spielen für unsere Tochter.

Für die relativ weiten Wege zum Spielplatz oder zum Waschhaus nahmen wir gern den Bollerwagen zu Hilfe.

Im Dunkeln fand ich es in gewisser Weise unheimlich, zwischen den vielen unbewohnten Dauercamper-Grundstücken.

Restliche Saison – Stellplatz 2

Nachdem wir den neuen, großen Wohnwagen gekauft hatten, war unser Saisonstellplatz zu klein. Wir zogen aufs Hochplateau um. Das Hochplateau war eine große Wiese auf der obersten Terrasse, auf der die Stellplätze ganz neu angelegt worden waren.

Eine weitere Saisoncamperfamilie mit zwei Kindern war unser einziger direkter Nachbar, sodass wir Bergblick genießen konnten. Die Kinder fanden sich schnell zum Spielen zusammen und besuchten ab und an auch das ältere Dauercamperpaar, das etwas unterhalb des Hochplateaus ihr Domizil hatte. Dort bekam unsere Tochter zwei Teddybären geschenkt, Max und Moritz, die seitdem dauerhaft in unserem Wohnwagen wohnen.

Die Wiese am Stellplatz mussten wir als Dauer- bzw. Saisoncamper selbst mähen. Wie gut, dass wir den Rasenmäher von unserem Nachbarn leihen durften.

Den Elementen ausgesetzt

Die Saison 2010 war verregnet, aber auch heiß.

Regen und Wind peitschten ungehindert übers Hochplateau und setzten mehr als einmal die Wiese unter Wasser. Zumindest stellenweise.

Als es im Juli heiß wurde, brannte die Sonne ungeschützt auf uns herab. Wir waren dankbar für den einen kleinen Baum am Rand des Stellplatzes und für den von uns aufgestellten Pavillon. Als Schwangere setzte mir die Hitze deutlich mehr zu, als ich es sonst von mir kannte. Jedenfalls bewegten wir uns in diesen Zeiten kaum vom Stellplatz weg und kühlten uns mit Wasser aus der Sprühflasche. Unsere Tochter hatte viel Spaß in ihrem Planschbecken.

Regen und Wind peitschten ungehindert übers Hochplateau und setzten mehr als einmal die Wiese unter Wasser. Zumindest stellenweise.

Die Bademöglichkeiten vor Ort, den Lechstausee und den Baderwäldlesee etwas oberhalb des Campingplatzes im Wald, nutzten wir nicht.

Done’s and Not Done’s

Als Einstieg in den Wohnwagen bauten wir uns aus Paletten eine Treppe.

Mehrfach besuchten wir Verwandte in der Nähe und empfingen sie auch mal am Campingplatz.

Ausflüge in die Berge oder in die Allgäuer Umgebung machten wir keine.

Zweimal vergaßen wir wichtige Sachen im Wohnwagen und Ferdinand musste nach dem Nachhausekommen erneut fahren, um sie zu holen.

Fazit der Saisoncamping-Saison

  • Das Ankommen bei einem fertig aufgebauten Wohnwagen mit Vorzelt war toll!
  • Die Anfahrt zum Campingplatz müsste jedoch kürzer sein oder der Preis geringer. Aber so hatte sich das viele Geld nicht gelohnt, zumal wir zusätzlich auch noch einen Abstellplatz für das Winterhalbjahr benötigten.
  • Saisoncamping war also nichts Halbes und nichts Ganzes für uns. Besser wäre es, wenn der Wohnwagen das ganze Jahr am Platz stehen könnte. Und nicht so weit von unserem Zuhause entfernt.

Macht ihr auch Saisoncamping oder habt es schon ausprobiert? Hat es sich für euch gelohnt? Was habt ihr anders gemacht?

Lasst es uns in den Kommentaren wissen!

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