Ein gegessener Tag

Neues Zugfahrzeug, Camping an einem wunderschönen See, lecker Essen und … ein nichts-klappt-Tag.

Das Wochenende hätte perfekt sein können. Wenn da nicht dieser Tag gewesen wäre, an dem fast nichts so lief, wie wir es uns vorstellten.

Neues Auto – neues Glück?

Wir hatten ein neues Auto. Na ja, ein Gebrauchtes. Aber für uns ein neues und besser als Zugfahrzeug geeignetes: Einen Opel Zafira.

Damit waren wir samt Wohnwagen gut beim Waldsee-Camping Wemding gelandet. Inzwischen nennt sich der Platz übrigens Campingpark Wemding.

Der Stellplatz, den wir bei Ankunft angeboten bekamen, gefiel uns allerdings nicht. Direkt gegenüber der Müllentsorgung und mit Rasenpflastersteinen. Kein guter Untergrund für ein Kind, das gerade laufen gelernt hatte. So bezogen wir schließlich einen Platz im Bereich B1, einer mit Büschen und Bäumen umschlossenen Wiese. Immer noch am Rand des Campingplatzes, aber akzeptabel.

„Heute machst du mal“

Nachdem mein Mann den Wohnwagen platziert hatte, meinte er: „Heute machst du mal. Heute baust du das Vorzelt auf.“

Also machte ich mich unter seiner Anleitung an die Arbeit. So leicht es auch ausgesehen hatte, für mich war es richtig schwere Arbeit. Und die Heringe bekam ich gar nicht in den Boden. Zum Glück war Ferdinand kompromissbereit und half mir schließlich doch noch.

Entspannung im See

Unsere 15-monatige Tochter konnte inzwischen Laufen und wackelte neugierig in Richtung Zeltnachbarn. Die größeren Buben dort wollten allerdings nichts von ihr wissen.

So packten wir sie in den Buggy und spazierten zum See. Ein schöner Waldsee mit großer Wasserrutsche. Für unsere Kleine natürlich noch nichts. Auch der Nichtschwimmerbereich war zu tief.

Wir fanden jedoch ein flaches Uferstück, wo sie sich erfrischen und planschen konnte. Auch wir genossen die Entspannung und das Schwimmen im See.

Ein gegessener Tag

Dann kam der Samstag und der hatte es in sich.

Ferdinand baute die neue SAT-Schüssel auf. Zuerst ärgerte er sich, dass nur englischsprachige Sender reinkamen. Irgendwann klappte es doch noch. Soweit so gut.

Wie beim letzten Campingwochenende wollten wir uns mit einer in der Nähe wohnenden Bekannten treffen. Diesmal nicht am Campingplatz, sondern bei ihr im Ort, in dem an diesem Wochenende Dorffest war.

Wir waren zuerst da und wollten uns die Wartezeit mit Kaffee und Kuchen versüßen.

Das heißt, ich entschied mich für Kuchen mit Kaltgetränk und bekam beides. Ferdinand wollte Kaffee zum Kuchen, aber der war gerade aus. Als Kaffeenachschub kam, blieb erneut nichts für ihn übrig. Und Kuchen allein wollten sie ihm nicht verkaufen. Er war sehr verärgert.

Unsere Bekannte tauchte erst auf, als wir bereits am Gehen waren. Wir wechselten nur noch ein paar Worte – wir hatten genug vom Dorffest.

Abends ein ähnliches Spiel am Campingplatz. Eis für mich gab es nicht mehr. Nur tagsüber am Kiosk, hieß es. Ein Bier zum Mitnehmen bekam Ferdinand auch nicht, aus Angst, er könnte das Glas nicht wiederbringen. Sich allein in den Biergarten setzen wollte er nicht und die Reichweite des Babyphones war zu gering.

Auch das Gucken der Sportschau funktionierte nur anfänglich. Danach folgte Störung auf Störung, sodass er schließlich die komplette SAT-Anlage abbaute.

Es reichte. Ab ins Bett.

Ende gut, alles gut

Das Campingwochenende endete doch noch gut. Das Wetter war warm, der See wunderschön und der Campingplatz gefiel uns.

Am Sonntagmorgen fiel unserer Tochter ein Bröckchen Buttersemmel vom Frühstückstisch. Ich hob ihn nicht gleich auf und schon flatterte ein Spatz herbei. Fasziniert beobachtete ich, wie er näher und näher hüpfte. Er traute sich tatsächlich bis unters Hochstühlchen, schnappte sich den Semmelbissen und flatterte davon.

Mittags setzten wir uns vor die Campingplatzgastwirtschaft und genossen Schnitzel mit Pommes. Unsere Tochter bekam Wienerlen, die sie mit Genuss verspeiste. Als unsere Stellplatznachbarin vorbeikam, die wir bisher nur mit missmutigem Gesicht gesehen hatten, entlockte ihr dieser Anblick sogar ein Lachen. Wer hätte das gedacht!

Wenn ich nicht mein Tagebuch hätte, hätte ich diesen Alles-ist-schiefgegangen-Tag längst vergessen.
Wie geht es euch? Habt ihr auch schon Camping- oder Urlaubstage erlebt, an denen gefühlt alles schiefging? Oder könnt ihr euch nicht an derartige Tage erinnern?

Lasst es uns in den Kommentaren wissen!

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Guido Speth

    Hallo ihr Lieben!
    Ein toller Blog. Ich habe gerade viel Spaß dabei, hier zu schmökern. Vielen Dank für die Eindrücke, Erzählungen und Hinweise!
    Nach Wemding fahren wir auch gerne (mit unserem Dachzelt), weil wir den Platz schön finden und schnell dort sind. Da fühlt sich auch ein Wochenendtrip länger an.
    Bislang war das Restaurant zwar geschlossen, und wir hatten natürlich keine Lust, das Dachzelt zusammenzuklappen, um eben irgendwo zum Essen zu fahren. Aber es gab auch nette Leute, die uns mitgenommen haben, und außerdem gab’s am Kiosk Currywurst mit Pommes. Wir haben dann beim nächsten Mal Ausrüstung zum Kochen mitgenommen und denken darüber nach, einen Anhänger zu kaufen, auf dem das Dachzelt montiert werden kann und darf.

    1. Dorothea

      Hallo Guido,
      vielen Dank für deine Rückmeldung. Freut mich sehr, dass dir meine Beiträge gefallen!
      Klingt interessant, die Idee mit dem Dachzelt auf einem Anhänger. Ich kenne bislang nur die Faltwohnwagen. Aber die können bei Bedarf nicht aufs Autodach ummontiert werden 😉
      Vielleicht schaffen wir es ja, mal am gleichen Wochenende nach Wemding zu fahren. Mit oder ohne Teenies. Wobei die beiden sicherlich Spaß auf der Wasserrutsche hätten, wenn’s warm genug dafür ist.
      Liebe Grüße Dorothea

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