Verein als Lösung?

Ein erschwinglicher Jahresstellplatz für den Wohnwagen, mit Nutzungsmöglichkeit während der Saison – das gibt es tatsächlich.

Mit einem kleinen Haken. Oder auch zwei, je nachdem, wie man es sehen will.

Stellplatzsuche

Nachdem das Saisoncamping leider nicht ganz so war, wie wir es uns vorgestellt hatten, nutzten wir die Herbst- und Wintermonate, um nach anderen Möglichkeiten Ausschau zu halten.

Ein Saisonstellplatz auf einem nähergelegenen Campingplatz zuzüglich Winterabstellplatz oder ein Dauerstellplatz auf einem nahen Campingplatz fiel allein wegen der Kosten aus. Wir sahen uns zwar einen an, entschieden uns dann aber dagegen.

Dann entdeckte Ferdinand, dass es Vereine mit Gelände gibt, auf denen Wohnwägen aufgestellt werden können. Ähnlich einem Campingplatz.

Ein Verein? Und auch noch ein solcher?

Ich war skeptisch. Immerhin hatten wir mit unserer Campingclub-Mitgliedschaft schon einen Schnellschuss getan, der nicht gepasst hatte.

Außerdem hatten diese Vereine einen Haken – es waren alles FKK-Vereine.

Ich hatte zwar schon einmal einen FKK-Urlaub mit Ferdinand verbracht, doch das war inzwischen 3,5 Jahre her. Ich scheute mich ein wenig davor.

Ein weiterer Haken bei einem solchen Verein mit Gelände war, dass jedes Mitglied jährlich eine gewisse Anzahl an Arbeitsstunden leisten musste. Dabei war Gartenarbeit so gar nicht meins.

Geländebesichtigungen

Interessanter Weise war ein Verein bei uns ganz in der Nähe. Leider gab es dort keinen freien Stellplatz für unseren Wohnwagen.

Die anderen Vereine lagen alle im Münchner Großraum, ungefähr 45 Autominuten von uns entfernt.

Der größte dieser Münchner Vereine hatte mit Abstand den höchsten Mitgliedsbeitrag und schied deshalb aus.

Zwei Vereinsgelände sahen wir uns im Februar 2011 an:

  • Sport- und Naturfreunde München e.V.
  • BffL München-Hebertshausen

Das Grundstück des Sport- und Naturfreunde-Vereins war dicht umwachsen. Auch am Gelände selber standen viele Büsche und Bäume, die Stellplatzbuchten bildeten. Der Spielplatz wäre ein Traum gewesen. Leider war er halb zerfallen und nicht mehr zugänglich. Das Schönste war jedoch der gemauerte Pool. Ein unschlagbares Argument für diesen Verein, wie wir dachten.

Als zweites besuchten wir das Gelände des BffL München-Hebertshausen. Als wir den Eingangs- und Parkplatzbereich, auf dem auch die Vereinshütte steht, hinter uns gelassen hatten und das Hauptareal betraten, waren wir richtig geflasht. Vor uns öffnete sich eine große Parkanlage mit viel Rasenfläche und nur vereinzelten Büschen und Bäumen. Auch die Wohnwagen standen locker in diesem Park verstreut. Hier könnten wir unsere Kinder auch in größerer Entfernung noch sehen. Allerdings gab es hier nur einen Badeweiher, keinen Pool.

Die wenigen Vereinsmitglieder, die wir bei den Besichtigungen kennenlernten, waren alle nett.

Für welchen Verein sollten wir uns also entscheiden?

Probewochenende mit Entscheidung

Ein Probecampen bei den Sport- und Naturfreunden klappte nicht, weil Anfang April, als wir das schöne Wetter nutzen wollten, die Saison noch nicht begonnen hatte.

So wurde der BffL der Verein, bei dem wir zur Saisoneröffnung Ende April als Gastcamper dabei waren. Von Anfang an fühlten wir uns wohl.

Ein Paar hatte drei Enkelkinder im Kindergartenalter dabei, sodass unsere Tochter mit ihren knapp 3 Jahren sofort Anschluss fand. Die Oma dieser Kinder wurde für unsere Kleine ebenfalls eine Oma, die Camping-Oma.

Überhaupt hatte unser Mädchen nur wenig Hemmungen, auf die Vereinsmitglieder zuzugehen und sich überall ein wenig durchzufuttern. Hier mit Kuchen, dort mit Keksen oder auch einer Tomate.

Gemeinsames Essen war sowieso ein guter Grund, um zusammen zu kommen. Und das passierte an diesem Wochenende gleich 3 Mal: Ganz offiziell zur Saisoneröffnung, dann abends und am nächsten Mittag, um die Reste zu vertilgen.

Bereits am Samstagnachmittag füllten wir den Mitgliedsantrag aus.

Und die Haken?

Zu leistende Arbeitsstunden:
Das Gelände gefiel mir dermaßen gut, dass ich keine Probleme mehr mit den anstehenden Arbeitseinsätzen hatte.
Im Gegenteil – ich wollte mithelfen, dass das Gelände so schön blieb, wie es war.

FKK: Das erste Wochenende am Vereinsgelände war recht moderat, was das Nacktsein betraf. Die Temperaturen waren oft nicht ausreichend dazu. Die härter Gesottenen zeigten mir jedoch wieder einmal, dass Nacktsein etwas ganz Natürliches ist. Nichts, wovor ich mich scheuen müsste. Zudem war das Gelände weitläufig und die Anzahl der Mitglieder überschaubar. Perfekt, um in einem kleinen und geschützten Rahmen mit FKK zu beginnen.

Könntet ihr euch vorstellen, Mitglied in einem Naturistenverein zu werden?

Lasst es uns in den Kommentaren wissen!

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