Sich mit Gleichgesinnten treffen, Erfahrungen austauschen, als Neucamper von den Erfahrungen „alter Hasen“ profitieren, Tipps und Tricks zu Reiserouten, Campingplätzen und Campingzubehör erhalten: Das alles veranlasste uns, kaum, dass wir einen eigenen Wohnwagen hatten, einem Campingverein beizutreten. Top oder Flop?
Einladend und vielversprechend
Als Campingneulinge wünschte sich vor allem Ferdinand den Kontakt zu anderen Campern, auch außerhalb des Campingplatzes. Gemütliches Beisammensein, sich über das Lieblingsthema Camping auszutauschen, zog meinen kontaktfreudigen Mann magisch an.

So fand auch ich mich eines Abends im Sommer 2009 beim Clubabend der Campingfreunde Königsbrunn wieder. Es war eine fröhliche Truppe, nette Leute, interessante Gespräche und auch die Vereinsleistungen waren vielversprechend. Genau das, was wir als Neulinge gebrauchen konnten: Austausch, Unterstützung und hilfreiche Tipps. Und das zu einem gut erschwinglichen Mitgliedsbeitrag.
Sommerfest
Als eigentlichen „Testlauf“ nutzten wir das Sommerfest der Campingfreunde. Dieses fand am Hof der Firma eines Mitglieds statt, mitten in einem Gewerbegebiet. Ein kleines Bierzelt war aufgebaut und mit Lichterketten geschmückt worden. Die Wohnwagen derjenigen, die über Nacht bleiben wollten, standen aufgereiht nebeneinander ein Stück neben dem Festzelt. Unserer mittendrin.

Bereits nachmittags trafen wir uns bei Kaffee und Kuchen. Für abends drehten sich Rollbraten am Spieß und als Beilage wurde ein reichhaltiges Salatbuffet aufgebaut, zu dem jeder etwas beisteuerte.
Ein Alleinunterhalter und Vereinsmitglied sorgte mit Sound- und Lichtanlage für Stimmung. Sogar getanzt wurde irgendwann.
Dabei, aber fremd

Für mich war es nicht so einfach, mit den Leuten ins Gespräch zu kommen. Außerdem konnten wir uns nicht immer über Campingthemen unterhalten und andere Schnittpunkte gab es noch keine. Zudem waren fast alle Anwesenden bereits im Rentenalter.
Kinder waren, außer unserer einjährigen Tochter, nur noch zwei im Schulalter da. Ob diese tatsächlich zu den Mitgliedern gehörten oder nur ihre Oma begleiteten, fand ich nicht heraus. Ich fühlte mich jedenfalls etwas verloren.
Dennoch übernachteten wir wie geplant vor Ort und frühstückten am nächsten Morgen gemeinsam mit den noch Anwesenden an einer langen Tafel in der Sonne.
Keine Herbstausfahrt und nur noch ein Clubabend
Eigentlich hatten wir mitfahren wollen, zu der gemeinsamen Ausfahrt mit den Campingfreunden. Ein Wochenende auf einem Campingplatz mit gemeinsamen Unternehmungen – klang gut.
Kurzfristig jedoch überlegten wir es uns anders. Geplant waren eine Stadtführung und eine Wanderung. Langweilig für unsere Tochter. Außerdem hatte der ausgewählte Campingplatz kein Babybad. Es war eben ein Ausflug auf das Alter der Clubmitglieder zugeschnitten und nicht für Familien mit Kleinkindern. Wir erkundeten stattdessen lieber den Campingplatz Via Claudia in Lechbruck und weihten dort unser neues Vorzelt ein.

Hinterher waren wir dann nochmals auf einem Clubabend, aber das war es dann auch schon. Kaum Mitglieder geworden, verabschiedeten wir uns wieder. Es fühlte sich für uns nicht passend an.
Deutscher Campingclub
Vielleicht hätten wir dem Verein und seinen Mitgliedern eine etwas längere Chance geben müssen, denn so ein Club bietet tatsächlich Vorteile. Und eine Pflicht, die Clubabende oder Veranstaltungen zu besuchen, gibt es nicht.
Es muss auch nicht unbedingt ein kleiner Ortsverein sein. Der Deutsche Campingclub DCC stellt bereits auf seiner Website allen Interessierten hilfreiche Tipps zur Verfügung. Zudem erhalten die Mitglieder Beratungen und Ermäßigungen auf Campingplätzen.
Und wer nicht in den Dachverband möchte, kann sich einem der Landesverbände anschließen. Oder eben doch einem der Camping-Ortsvereine.
Letztlich haben wir auch noch einen für uns passenden Verein gefunden.
Seid ihr Mitglieder in einem Campingclub?
Wenn ja, wie lange schon und welche positiven oder auch negativen Erfahrungen habt ihr damit gemacht?
Lasst es uns in den Kommentaren wissen!