Besser gesagt – aller Anfang ist schwer. Wenn dann auch noch das Wetter Kapriolen schlägt, wird es zur Herausforderung.
Allgäu im April
Nachdem wir uns unseren Traum von eigenen Wohnwagen erfüllt hatten, konnten wir die erste Ausfahrt kaum erwarten. Es war im April 2009, als wir uns auf den Weg machten.

Der erste Aufbau unseres neuen Vorzelts forderte Ferdinand, während ich gemütlich mit Kinderwagen über den Campingplatz spazierte. Aber er schlug sich prächtig und markierte auch die einzelnen Stangen mit verschiedenfarbigem Klebeband, um es das nächste Mal leichter zu haben.
Grüntensee-Camping
Obwohl der Campingplatz ganzjährig geöffnet hat – er ist sogar auf Wintersport eingestellt – schien er noch halb im Winterschlaf zu liegen. Vermutlich entstand der Eindruck durch die vielen, verrammelten Dauercamperplätze.
Die Touristenplätze waren nur spärlich belegt. Machte nichts. Wir waren sowieso erst einmal mit uns beschäftigt.
Das neuere Waschhaus war zu dieser frühen Jahreszeit noch geschlossen, sodass wir die Sanitäranlagen im Keller des Haupthauses nutzen mussten. Die Duschen entpuppten sich als „dunkle Löcher“. Braune Fliesen und Funzelbeleuchtung, nicht gerade einladend. Nach den Bildern im Internet zu schließen, hat sich dies zwischenzeitlich offenbar geändert.
Überhaupt fand ich es sehr umständlich, zum Spülen, Klogehen und Waschen ins Waschhaus gehen zu müssen. Wir hatten zwar eine Toilette im Wohnwagen, wollten diese aber nur nachts für „kleines Geschäft“ nutzen.

Verbesserungspotential rund um unseren Wohnwagen
Wie oben erwähnt, ist aller Anfang schwer:
- Ferdinand hatte Schwierigkeiten, die Heringe zum Abspannen des Vorzelts in den Boden zu bekommen. Entweder wurden sie im kiesigen Untergrund krumm oder wollten nicht halten. Demnächst wollte er sich Zimmermannsnägel aus dem Baumarkt besorgen.
- Der mit Gas betriebene Kühlschrank funktionierte erst, als der Wohnwagen richtig im Wasser, also ganz gerade, stand.
- Die Wasserpumpe funktionierte überhaupt noch nicht, was wir vorab wussten und uns mit einem faltbaren Wasserkanister aus dem Campingfachmarkt behalfen.
- Das Schlafen auf der zu einem Bett umgebauten Sitzgruppe entpuppte sich für mich als fast unmöglich. Der Wulst der Matratze, der beim Sitzen die Kniekehlen stützt, drückte mir unangenehm gegen die Rippen. Erst mit einigen zusätzlichen Polstern unter dem Laken funktionierte es.
- Wir fanden es sehr umständlich, die am häufigsten benötigten Sachen aus den Wohnwagenschränken in den Vorzeltschrank umzuräumen. Zudem reichte dieser platzmäßig nicht aus. Wir fuhren also nach Nesselwang besorgten uns Transportboxen, um das nächste Mal besser gerüstet zu sein.
Wetterkapriolen
Am Ankunftstag zeigte das Thermometer 20°C, die Sonne lachte vom Himmel, ideal. Einladend zum Spazierengehen und Ausruhen im Liegestuhl.
Danach wurde es von Tag zu Tag schlechter. Wolken, Wind, immer wieder Regen, deutlich kühler. Wir vertrieben uns die Zeit mit einem Ausflug zum Bannwaldsee, um den dortigen Campingplatz zu besichtigen, den wir ein anderes Mal ansteuern wollten.
Am Abend von Tag 3 begann es zu graupeln und am darauffolgenden Morgen war alles weiß überzuckert. An dieser Stelle brachen wir unseren Campingplatzaufenthalt ab. Schließlich waren wir mit Baby unterwegs.
Um Stockflecken zu vermeiden, mussten wir das nass verpackte Vorzelt daheim am Balkon zum Trocknen aufhängen.
Welche Erfahrungen habt ihr bei eurer ersten Ausfahrt mit Wohnwagen oder Wohnmobil gemacht?
Seid ihr auch schon einmal von Schnee überrascht worden?
Lasst es uns in den Kommentaren wissen!