Aufs Wohnmobil gekommen

Ja, wir sind aufs Wohnmobil gekommen. Und das als leidenschaftliche Wohnwagen-Camper! Ist das nicht furchtbar? Was hat uns nur dazu bewogen, umzuswitchen?

Wohnwagenverfechter

Wohnwagen-Vorteile, die für uns wichtig waren:

  • Ein Wohnwagen war preislich erschwinglich, vor allem, nachdem wir zum Ausprobieren mit einem kleinen Gebrauchten begannen, bevor wir uns einen großen Neuen leisteten.
  • Wir konnten ohne groß buchen zu müssen auch mal übers Wochenende wegfahren.
  • Wir waren viel mehr draußen als daheim.
  • Wir hatten unser Zuhause immer mit dabei.
  • Auch am Reiseziel blieben wir mobil. Gerade mit kleinen Kindern war uns das sehr wichtig.
  • Wir schätzten den Platz im großen Wohnwagen, vor allem bei schlechtem Wetter,
    und dass wir Betten und Sitzgruppe hatten, ohne umbauen zu müssen.
  • Viele Jahre waren wir Dauercamper und nutzen den Wohnwagen zusätzlich als Wochenenddomizil.

Veränderte Bedürfnisse

Sommerurlaub mit Spielplatz und Pool für die Kinder, Meer und Liegestuhl für uns Eltern. Jahrelang hatte uns dies gereicht. Auf einmal nicht mehr.

Jedes Wochenende als Dauercamper am selben Campingplatz verbringen – vor allem für unsere größer werdenden Kinder war das viel zu langweilig geworden.

Mehr und mehr hingen die beiden an ihren Tablets, während in mir der Bewegungsdrang wuchs und der Wunsch, mehr von dieser schönen Welt zu sehen.

Das wäre auch eine gute Möglichkeit, die Kids von ihren Tablets wegzubringen.

Langandauernder Veränderungsprozess

Vor ungefähr 3 Jahren überkamen uns erstmalig die Gedanken an eine Zeit ohne Kinder. Was, wenn die Kinder nicht mehr mitfahren wollten? War in diesem Fall unser Wohnwagen nicht viel zu groß?

Wie wäre es stattdessen mit einem kleineren Wohnwagen? Vielleicht in Kombination mit einem Campingbus? Dieser könnte den Kindern im Urlaub als „eigenes Zimmer“ dienen und uns ggf. auch mal für ein Wochenende ohne Kinder reichen.

Wenn wir den Kindern gegenüber diese Gedanken erwähnten, gab es stets heftigen Protest. Sie hingen an unserem Wohnwagen, in dem sie groß geworden waren.

Letztlich kamen wir immer wieder zu dem Schluss: Unser Wohnwagen ist und bleibt unser Wohnwagen und unser perfektes Urlaubsdomizil.

Coronas Schuld

Die Pandemie veränderte vieles:

  • Wochenlang konnten wir unseren Dauerstellplatz nicht oder nur eingeschränkt nutzen.
  • Mehr und mehr Leute verlegten sich aufs Campen:
    Die Campingplätze wurden voller und teurer. Spontan ging fast nichts mehr. Vor allem nicht mit unserem großen Gespann.
    Das erschwerte natürlich unser Vorhaben, mehr reisen zu wollen. Und das flexibel, je nach Wetter.
  • Eine gute Freundin verlor ihren Mann. Er war ein Stück älter gewesen als sie, so, wie mein Mann mir auch etliche Jahre voraushat.

Das befeuerte meine Überlegungen: Was tun, wenn mir das passieren würde? Dann könnte ich nicht mehr zum Campen, weil ich mir das Fahren mit dem großen Wohnwagen nicht zutraue.

Also doch ein kleinerer Wohnwagen? Einer, mit dem ich mich zu fahren traue?

Oder lieber ein Campingbus oder Kastenwagen? Vielleicht sogar im Selbstausbau? Einer, mit dem mein Mann und ich unterwegs sein könnten, wenn die Kinder nicht mehr mitfuhren?

Überhaupt wuchs der Wunsch, mehr von der Welt zu sehen, bevor es zu spät war.

Ausschlaggebendes Ereignis

Einen Monat vor unserem geplanten Sommerurlaub 2023 stürzte Ferdinand unglücklich und zertrümmerte sich den Ellbogen. Wir hatten zwar eh schon eine Woche Nordseeinselurlaub ohne Wohnwagen gebucht, hatten aber die Strecke in den Norden mit Wohnwagen und diversen Zwischenstopps geplant. Diesen Plan mussten wir nun aufgeben und auf eine weitere Woche Ferienwohnung umsteigen.

Bei der Reha im Herbst zeigte sich, dass der Arm wohl nie wieder wie früher werden würde. Die Beweglichkeit und Kraft, gerade bei Drehbewegungen, würde eingeschränkt bleiben. Problematisch mit unserem Rolli, das ziemlich schwer war und per Hand hochgerollt werden musste.

Lösung: Ein Wohnmobil mit herauskurbelbarer Markise.

Das würde auch das Problem lösen, dass ich nicht mit dem Gespann fahren konnte.

Selbst die Kinder hatten nichts mehr dagegen. Inzwischen hatten sie sich an den Gedanken gewöhnt, dem Wohnwagen irgendwann Lebewohl sagen zu müssen.

Und so machten wir uns im Herbst 2023 tatsächlich auf die Suche nach einem passenden Wohnmobil.

Was hat euch dazu bewogen vom Wohnwagen aufs Wohnmobil umzusteigen oder umgekehrt?

Lasst es uns in den Kommentaren wissen!

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