Quer durch Deutschland mit Kleinkindern

Unsere erste weite Reise mit 2 kleinen Kindern führte uns von Süddeutschland an die Ostsee. Das erforderte gute Planung und mehrere Zwischenstopps. Vor Unvorhergesehenem waren wir dennoch nicht gefeit.

Hilfe, wir kommen nicht weg!

Am Vortag unserer großen Reise fuhren wir zu unserem Wohnwagen auf das Vereinsgelände des BffL München-Hebertshausen. Die Sonne schien, wir räumten Kleidung, Reiseproviant und alles Mitgebrachte ein und machten den Wohnwagen abreisebereit.

Am nächsten Vormittag wollten wir los. Wir lagen auch gut in der Zeit, bis es ans Herausrangieren des Wohnwagens ging. Zuerst mit Mover von der vorgelagerten Terrasse weg, dann mit Auto. Ein kleiner Lenkfehler und plötzlich stand dem Wohnwagen ein Busch im Weg. Rückwärts ging es nicht weiter. Vorwärts durch die nasse Wiese kamen wir ebenfalls nur noch ein kleines Stück. Dann versank der schwere Wohnanhänger im aufgeweichten Untergrund. Das Ergebnis des zurückliegenden Hochwassers.

Außer einem niederländischen Urlauberpaar war das Vereinsgelände an diesem Wochentag verwaist. Zu viert versuchten wir unser Gefährt flott zu bekommen. Die Räder unseres Frontantrieb-Tourans drehten im nassen Gras durch. Platten, die wir mit Hilfe des Wagenhebers unter die Autoreifen legten, schoben diese einfach beiseite.

Mit viel Manpower und einem untergelegten Bastteppich schafften wir es nach unzähligen Fehlschlägen irgendwann doch, unseren 1,8-Tonnen-Wohnwagen auf den befestigten Weg zu ziehen. Erstes Urlaubsabenteuer bestanden.

Mit 2 Stunden Verspätung konnten wir die lange Fahrt starten. Die im Gras hinterlassenen Narben erzählten eine deutliche Geschichte.

Etappe 1

Sogar den Mittagsrastplatz hatten wir geplant und wollten trotz Verspätung nicht davon abweichen. Immerhin hatten unsere Kleinen vor Fahrtantritt nochmal eine Kleinigkeit zu essen bekommen. Und am Rastplatz Steigerwald gab es einen Spielplatz. Hier konnte sich unsere 3-Jährige austoben. Unser 7-Monats-Baby legte ich auf die Picknickdecke im Gras. Mittagessen gab es für uns dann eben erst gegen 14 Uhr, sogar am Gasherd Aufgewärmtes.

Die erste Tagesetappe endete am späten Nachmittag am Knaus Campingpark Hünfeld, wo wir übernachteten.

Etappe 2

Der zweite Reisetag brachte uns bis in die Lüneburger Heide. Auch an diesem Tag, an dem wir halbwegs wie beabsichtigt losgekommen waren, hatten wir die Mittagspause geplant: Am Autohof Nordheim. Hier gab es zwar keinen Spielplatz und kein Gras, dafür aber viel Platz zum Spazierengehen.

Bisher war das Fahren mit den Kindern recht gutgegangen. Weite Strecken schliefen sie. Und in den Wachphasen konnten wir unsere 3-Jährige mit Karotten-Sticks, Keksen und Hörspielen beschäftigen.

Etappe 3

Nach 2 Nächten am wunderschönen Campingpark Lüneburger Heide, stand die letzte Etappe an, die kürzeste der drei Etappen. Doch sie entpuppte sich als anstrengendste. Trotz der Pause-Tage hatten wir genug vom Unterwegssein. Ein Stau rund um Hamburg zerrte an unseren Nerven.

Von unserer Großen hörten wir immer öfter die Frage: „Wann sind wir da?“ Und unser Kleiner hatte definitiv genug vom Sitzen. Irgendwann begann er zu schreien und ließ ich auch mit Schnuller nicht beruhigen.

Kein Wunder, dass wir heilfroh waren, als wir endlich unser Ziel, den FKK Campingplatz Ostsee am Rosenfelder Strand erreichten.

Wie gestaltet ihr weite Fahrten mit kleinen Kindern? Fahrt ihr tagsüber oder eher nachts, am Stück oder in Etappen wie wir?
Oder beschränkt ihr euch lieber auf nähergelegene Urlaubsziele?

Lasst es uns in den Kommentaren wissen!

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