Besuch in der Vergangenheit

Eintauchen in frühere Zeiten, in ländliches Leben in Niederbayern. Das Freilichtmuseum Massing weckte viele Erinnerungen, v.a. an meine Großeltern. Mit kostenlosem Camping-Übernachtungsplatz direkt am Museum.

Anreise per Wohnmobil

Auf unserer Osterreise 2024 machten wir am Weg vom Königssee in Richtung Regensburg in Massing Station. Wir nutzten dabei den kostenlosen Wohnmobilstellplatz, direkt vor den Toren des Museums. Er bietet Platz für ca. 4 Wohnmobile/Wohnwagen und hat sogar Stromanschluss.

Toiletten gibt es nur während der Öffnungszeiten im Museum.

Wasser/Abwasser gibt es nicht. Für die Toilettenleerung nutzten wir auf der Weiterfahrt spontan die Wohnmobilentsorgungsstation vor den Toren des Isarcampings Landshut.

Vierseithof

Seitdem ich als Teenager die Geschichte eines Vierseit-Pferdehofes gelesen hatte, wollte ich so einen immer mal in echt sehen. Ich hatte nämlich diverse Vorstellungsprobleme mit den Gebäuden.

Deshalb war ich besonders neugierig auf die beiden Vierseithöfe des Museums.

Dabei lernte ich, dass es durchaus Lücken zwischen den Gebäuden geben kann, auch wenn diese einen Innenhof umschließen und es ein großes Tor gibt, das geöffnet und geschlossen werden kann.

Vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert

Jeder der hier ausgestellten Höfe hat seine Geschichte. Ich muss gestehen – ich habe nicht alle gelesen und nicht alle Höfe existieren seit dem Mittelalter. Aber über Ausgrabungen von Funden aus dem Mittelalter kann man hier etwas erfahren.

Die Höfe selbst sind über die Jahrhunderte gewachsen und verändert worden. Es sind Höfe, in denen viele Jahrzehnte Menschen lebten und wirtschafteten.

Jetzt dienen die Gebäude als Museum. Trotzdem hatte ich mehr als einmal den Eindruck, die Bewohner würden jeden Moment zurückkommen, während wir durch ihr Haus trampeln. Mein Großer spürte dies auch und empfand es als unangenehm.

Höfe wie im Ort meiner Kindheit

In dem Dorf, in dem ich aufwuchs, gab es einige Bauernhöfe. Höfe, die inzwischen modernisiert oder abgerissen wurden. Keiner sah exakt so aus, wie die im Museum. Dennoch erinnerten sie mich stark daran: die alten Gebäude und die kleinen, hübsch angelegten Bauerngärtchen davor. Mit Blumen, Kräutern, Obst und Gemüse. Auch wenn in diesen Gärten jahreszeitbedingt noch nicht viel wuchs, begeisterten sie mich.

Geweckte Erinnerungen

Bei einem Hof, waren meine Empfindungen besonders stark. Es war, als würde ich unbefugt auf fremden Grund eindringen. Die Stufen, die zur Haustür hinaufführten und die Holz-Milchglastür, die zwar zu, aber nicht abgesperrt war, der Steinfußboden dahinter. Erinnerungen, die Gefühle weckten, aber nicht greifbar waren.

Andere Erinnerungen wiederum konnte ich sofort zuordnen:

  • Ein alter Holzofen: Auf so einem hatten wir in einer Berghütte kochen müssen.
  • Ein Wählscheibentelefon: Wie in meiner Kindheit. Sogar mein Sohn wusste inzwischen, wie eine Wählscheibe bedient wird – er hatte im Helgoländer Bunker gut aufgepasst.
  • Ein Korbwagen: Mein Mann hatte als Baby selbst noch in einem gelegen.

In Memoriam an meine Großeltern

Am schönsten fand ich die vielen Erinnerungen an meine Großeltern, die manche Einrichtung in mir hervorrief:

  • Das Radio: Ein sehr ähnliches hatten meine Großeltern gehabt, und sogar bei meinen Eltern hatte so eines gestanden.
  • Emaillemilchtopf und Emailleschüsseln
  • Eingekochtes Obst und Drehlichtschalter: Wie im Keller meiner Großeltern
  • Ein eiserner Fleischwolf mit Kurbel: So einen hatten sogar meine Eltern noch
  • Wände mit Mustern und bunt gemusterte Vorhänge
  • Das Radio: Ein sehr ähnliches hatten meine Großeltern gehabt, und sogar bei meinen Eltern hatte so eines gestanden.
  • Emaillemilchtopf und Emailleschüsseln
  • Eingekochtes Obst und Drehlichtschalter: Wie im Keller meiner Großeltern
  • Ein eiserner Fleischwolf mit Kurbel: So einen hatten sogar meine Eltern noch
  • Wände mit Mustern und bunt gemusterte Vorhänge
  • Ein olivgrünes Sofa und Kissen mit Noppenbezügen, wie bei meinen Großeltern
  • Weißlackierte Holzschränke
  • Ein altes Waschbecken
  • Eine Küchenwaage
  • Die Trockenstangen über einem Holzofen, nur dass die bei meinen Großeltern aus Holz und nicht aus Metall gewesen waren.

Auch sonst viel Interessantes

Abgesehen von meinen unzähligen Erinnerungen gab es auch sonst viel Interessantes zu entdecken:

  • Eine alte Backstube mit riesigem Ofen
  • Eine Seilerei
  • Mit welchen Materialien früher gebaut wurde
  • Wie die Menschen früher lebten, Tür an Tür mit ihren Tieren
  • Welche landwirtschaftlichen Maschinen und Gerätschaften genutzt wurden
  • Etwas über den Hopfenanbau

Tiere

Meine Teenies fanden die noch hier lebenden Tiere am Interessantesten. Auch wenn diese nicht mehr in den Großtierställen der Museums-Wohnhäuser untergebracht sind, wie das früher der Fall war.

Wir trafen auf Hühner, Hasen, Schafe und sogar ein Schwein und seine Ferkel ließen sich blicken.

Wissenswertes

  • Das Museum hat von Mitte März bis Oktober geöffnet
  • Kinder unter 18 Jahren haben freien Eintritt
  • Es gibt immer wieder Veranstaltungen zum Mitmachen, wie z.B. Brotbacken, Stricke drehen,
    und andere Veranstaltungen zum Zuschauen/Zuhören, wie Puppentheater, Literaturabend, Konzerte und anderes
  • Die alte Kegelbahn kann gemietet werden
  • Das Museum hat eine Bewirtung
  • Ein Spielplatz ist vorhanden
  • Der Kramerladen mit Verkauf hat nur am Sonntag geöffnet
  • Diverse Führungen werden angeboten
  • Das Freigelände eignet sich wunderbar zum Spazierengehen und ist auch außerhalb der Öffnungszeiten zugänglich.
  • Weitere Details findet ihr auf der Internetseite des Museums

Der Ort Massing

Massing ist nicht sehr groß. Der Marktplatz wird von interessanten Häusern gesäumt. Vom Freilichtmuseum aus ist ein Edeka mit Bäcker, eine Apotheke und auch der Marktplatz fußläufig in ca. 10 Minuten erreichbar. Am Markplatz gibt es eine weitere Bäckerei und eine Metzgerei. Das einzige Lokal, das wir am Ostermontagabend ausmachen konnten, war ein Dönerladen.

Ein Stück die Straße weiter befindet sich noch eine Pizzeria mit Eisdiele, die wir beim Abfahren am nächsten Tag entdeckten.

Hat euch mein Beitrag Lust auf einen Besuch gemacht? Wie hat es euch im Freilichtmuseum gefallen?

Welche anderen Freilichtmuseen könnt ihr empfehlen? Ich hätte große Lust, weitere zu besuchen.

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